Kommunikation, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung


30. Juli 2020 | Von Anne-Kathrin Berg

Regelmäßig halten wir Ausschau nach informativem Lesestoff und Neuigkeiten. In unserer Auswahl wollen wir Sie auf digitale Themen hinweisen, die wir besonders spannend finden. Diese Ausgabe der Digitalen Lesezeit bietet einen Einblick in das umfangreiche Thema „Nachhaltigkeit“.

Worüber reden wir?

Kennen Sie das: Sie reden mit Kollegen/-innen über ein Thema und am Ende stellt sich heraus, dass jeder im Team etwas anderes im Sinn hatte? Gerne passiert das mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“. So schillernd und en vogue er ist, so unkonkret bleibt er manchmal im Raum. Letztes Jahr standen Klimaproteste, unter anderem durch die Fridays-for-future-Bewegung, im Fokus. Der Wunsch nach mehr Transparenz in Industrie und Politik wurde lauter. Doch neben der ökologischen Nachhaltigkeit, stehen ebenfalls „ökonomische“ und „soziale Nachhaltigkeit“ zur Debatte. Wie orientiert man sich als KMU in diesem Bedeutungsspielraum und wie gelingt es, die gleiche Sprache zu sprechen und Begrifflichkeiten nicht zu verwässern?

17 Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

Die Agenda 2030 umfasst einen Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/ SDGs). Gehört hat man davon, aber können Sie alle aufzählen? Keine Sorge, das hier wird kein Quiz. Aber die 17 Ziele zu kennen und zu überlegen, was davon im eigenen Wirkungsspielraum umsetzbar ist, lohnt sich. Gerade in der Industrie ist es absolut hilfreich über eine positive CO2-Bilanz, Lieferketten und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu sprechen. Bloßes „Greenwashing“ führt in die falsche Richtung und schadet Unternehmen langfristig sogar.

Wegkommen vom Wegwerfen

Circular Economy (CE) bedeutet „Kreislaufwirtschaft“ und ist im Grunde das Gegenteil der „Wegwerfwirtschaft“. Im Moment greift vielerorts noch ein „Take-Make-Waste“-Gedanke. Doch dieses Prinzip kann nicht mehr lange das Vorbild der Produktions- und Konsumsysteme sein. Denn Ressourcen sind endlich. Die Zukunft gehört den kreislauforientierten Serviceanbietern.

Das, was die Europäische Union als Strategie der Zukunft, dem „EU-Green-Deal“, auf den Weg gebracht hat, verlangt eine Abkehr des bislang Praktizierten. Es geht beim Sprechen und Handeln, was Nachhaltigkeit betrifft, auch um das Thema Vertrauen und darum, sich für „das richtige“ zu entscheiden. Nicht nur im Bereich der Kundenbindung (CSR = Customer Relationship Management) und als Wettbewerbsvorteil, sondern als Grundsatzeinstellung.

Von der Wiege zur Wiege – Die Cradle-to-Cradle-Denkschule

Cradle to Cradle bedeutet, in kontinuierlichen Kreisläufen zu denken und sich dabei an der Natur zu orientieren. Denn natürliche Kreisläufe hinterlassen keinen Abfall. Die zentrale Botschaft der Denkschule lautet: „Habe Mut, deinen eigenen positiven Fußabdruck zu hinterlassen! Lasst uns die Welt als Nützlinge lebenswert gestalten.“ Konsequent zu Ende gedacht, verlangt das eine radikale Umgestaltung vieler unserer Produkte.

Die Ideen von Braungart und McDonough klingen im ersten Moment vielleicht schwierig umsetzbar, enthalten aber viel Wahres und sind es wert, darüber nachzudenken. Wie der Ansatz sogar im Bauwesen funktionieren kann, zeigt dieser Beitrag des ZDF-Mogenmagazins.

Was hat Kreislaufwirtschaft mit Digitalisierung zu tun?

Die Schnittstellen zwischen Digitalisierung und Circular Economy (CE) bilden die Stichwörter „Transparenz durch Daten“ und „Virtualize“: Es geht um Transparenz in Lieferketten und Chemikalien in Produkten. Unternehmen müssen künftig CE-konforme Produkte designen, damit der Kreislauf geschlossen werden kann. So wird sichergestellt, dass Dinge im Kreislauf gehalten bzw. recycelt werden können.

CE darf jedoch nicht auf den Begriff des Recyclings allein reduziert werden. Es geht vielmehr darum, bereits zu Beginn der Wertschöpfungskette anzusetzen. Zum Beispiel, indem physische Produkte und Prozesse durch Digitalisierung und Virtualisierung ersetzt oder digitale Möglichkeiten bei Planungsprozessen, Medien und Kommunikation berücksichtigt werden. Der Materialbedarf würde dadurch sinken.

Die Digitalisierung könnte ein Wegbereiter sein für eine Kreislaufwirtschaft, auch, da wir gerade eine Art „Informationsrevolution“ erleben. Die Möglichkeiten, Kommunikation und Meetings zu digitalisieren, könnten sich positiv auf viele Prozesse auswirken und zum Beispiel Dienstreisen und somit CO2 einsparen.

Sie möchten erfahren, wie sich Ihr KMU Schritt für Schritt nachhaltiger aufstellen kann? Dann sehen Sie sich den Kompass Nachhaltigkeit an. Dort können Sie unter anderem auch einen Self-Check machen und finden interessante Praxisbeispiele verschiedener Unternehmen.

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