Digitale Geschäftsmodelle: Steigende Kundenansprüche machen neue Ideen erforderlich

Auf dem Tisch liegen ein Smartphone, Notizzettel in grün und weitere Analysedaten plus Textmarker. Ein Mann schreibt.

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Kleine und mittlere Unternehmen haben Wettbewerbern gegenüber Chancen, wenn sie neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln.


28. November 2019 | Von Kevin Bremken

Unternehmen sehen sich im Zuge der generellen Digitalisierung nicht nur mit neuen Technologien wie Cloud Computing, Künstlicher Intelligenz oder Big Data konfrontiert. Von ihnen wird darüber hinaus erwartet, Wege zu finden, um ihr Geschäftsmodell mit den neuen Ansprüchen von Kundinnen und Kunden vereinbaren zu können. Wenn Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Schritt für Schritt Geschäftsmodelle digitalisieren, können sie von dieser Entwicklung proftieren. 

So übertragen Kunden/-innen gerade durch die Erfahrung mit marktführenden Produkten und Dienstleistungen ihre hohen Ansprüche nicht nur auf jegliche Mitbewerbenden, sondern ganz grundsätzlich auf jedes Konsumerlebnis. Flexibilität, hohe Individualisierungsmöglichkeiten und Service über den Erwerb hinaus. All diese Erwartungen drängen Geschäftsmodelle zu dynamischen und regelmäßigen Veränderungen: Digitalisierung heißt eben auch tendenziell kürzere Innovationszeitspannen. Ein Versäumen neuer Erkenntnisse zur Informationsverarbeitung oder aufkommenden Trends sortiert dadurch wesentlich schneller potenzielle Unternehmen aus, die diesen Ansprüchen der informierten Kunden/-innen nicht entsprechen. Die Konkurrenten von Google, Amazon & Co. mussten diese Erfahrung auf Kosten von Marktanteilverlusten machen.

KMU können neue Geschäftsmodelle entwickeln

Gerade KMU können allerdings entscheidende Wettbewerbsvorteile für sich nutzen, die sie oft von den großen Mitbewerbern unterscheiden: Agilere Geschäftsmodelle und hohe Lernbereitschaft etwa fördern kreative Entwicklungsprozesse.

Neben den neuen Ansprüchen von Kunden und Kundinnen stellt sich Unternehmen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung zwangsläufig auch die Wesensfrage. Was möchte das Unternehmen sein, wie setzt sich das Geschäftsmodell zusammen und möchte es überhaupt (noch) reine Produkte anbieten? Ob eine Vernetzung der eigenen Produkte und Dienstleistungen mit Geschäftspartner/-innen sowie Kunden/-innen oder doch das Anbieten von Lösungen, Plattformen und Software.

Spezielle Anwendungen für Ansprüche für Kunden/-innen

Ein mögliches Geschäftsfeld könnte dabei Applikationen, also Anwendungssoftware, darstellen. Fast jeder und so ziemlich täglich nutzt Apps auf smarten Geräten, ob privat, um einen Fahrdienst zu organisieren oder bereits beruflich, damit vor dem Meeting letzte Grafiken aktualisiert werden können. Je nach Strategie können Anwendungen für eigene interne Prozesse, individuell auf Kunden/-innen zugeschnitten oder komplett öffentlich der breiten Masse angeboten werden.

Im Bereich der Kommunikation lassen sich so beispielsweise komplexe Projektinformationen mit dezentralen Teams flexibel und sicher organisieren. Apps können außerdem den Vorteil bieten, dass sie ganz individuell passend für die jeweilige Problemstellung eines Kunden gestaltbar sind. Abhängig von der entsprechenden Rolle im Prozess des Kundenauftrags, bietet der Anbieter spezifisch zugeschnittene Anwendungen und erfüllt somit den Wunsch nach flexiblen Lösungen. Dadurch, dass mobile Anwendungen jederzeit per smartem Gerät aufrufbar sind, werden sie dem Anspruch der Kunden/-innen rund um dauerhaften Informationszugang gerecht. Ob Abwickeln von Aufträgen, Materialinformationen oder anwendbare Services: Möglichkeiten gibt es viele.

Statistik kundenspezifische App-Entwicklung für Unternehmen

Digitale Geschäftsmodelle: Eine Möglichkeit ist die Entwicklung von kundenspezifischen Apps. Diese Statistik zeigt das Ergebnis einer Statista-Umfrage unter Experten der Logistikbranche in Deutschland, die in der Logistikpraxis oder IT-Dienstleistung beschäftigt sind.

Das Geschäftsmodell von morgen, schon heute

Es zeigt sich, dass von wettbewerbsfähigen KMU erwartet wird, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette optimieren zu können und zudem offen gegenüber neuen Geschäftsmodellen zu sein. Sie müssen anpassungsfähig auf veränderte Anforderungen reagieren und können darüber hinaus kreative Lösungen für individuelle Probleme entwerfen. Doch erst in der Kombination mit vielfältigen Applikationen entsteht der große Vorteil und Mehrwert digitaler sowie mobiler Lösungen.

All diese Punkte stellen Kernmerkmale moderner und erfolgreicher Unternehmen dar, die sich bereits heute als neuer Standard etablieren. Für kleine und mittlere Unternehmen birgt die Digitalisierung der Wirtschaft so viel Potenzial und Chancen neuer Geschäftsmodelle und damit Wettbewerbsfähigkeit zu steigern wie kaum zuvor. Dabei wird jedes Unternehmen eigene Wege und Lösungen finden, die ganz auf verfügbare Stärken sowie kreative Umsetzungsmöglichkeiten ausgelegt sind.

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