Die digitale Kooperationsplattform als Innovationstreiber

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Bildquelle: Pexels

Digitale Kooperation


19. April 2021 | Von Carolin Enke, Svenja Dittmann

Umsetzungsprojekt

Das Netzwerk DiagnostikNet|BB bringt Unternehmen und Forschungsinstitute aus dem Bereich der In-Vitro Diagnostik zusammen. Eine digitale Kooperationsplattform soll den Netzwerkpartnern/-innen die Zusammenarbeit erleichtern, um Innovationen bestmöglich voranzubringen. 

In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Kommunikation, dem Kompetenzzentrum Usability und dem Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft entwickelt DiagnostikNet|BB einen Anforderungskatalog, um eine geeignete Plattform aufzubauen, welche den Anforderungen der Netzwerkmitgliedern gerecht wird und Innovationspotenziale anstößt.

Übersicht des Projektstatus

  • Ausgangslage
  • Herausforderung
  • Ideen & Bedenken
  • Hilfe durch das Kompetenzzentrum
  • Ergebnis

AUSGANGSLAGE

Das Netzwerk DiagnostikNet|BB wurde 2007 gegründet. Es bündelt Ressourcen und Know- How von mittelständischen Unternehmen und Forschungsinstituten im Bereich der In-Vitro Diagnostik. Dabei vernetzt es unter den Mitgliedern geeignete Kooperationspartner/-innen, um gemeinsame innovative Lösungen für die medizinische Diagnostik zu entwickeln. 

HERAUSFORDERUNG

Für die Geschäftsstellenleiterin von DiagnostikNet|BB, Frau Dr. Adams, ist die ständige Optimierung des Netzwerks und seiner Strukturen ein besonderes Anliegen. Aufgrund des kontinuierlichen Wandels des Marktes ergeben sich auch für die Mitglieder von DiagnostikNet|BB immer wieder zahlreiche Herausforderungen. Eine Befragung der Mitglieder im April 2020 hat in dem Zusammenhang ergeben, dass der Wunsch nach stärkerer Vernetzung und Kooperation innerhalb des Netzwerks groß ist. Die Mitglieder sehen darin die Chance für Innovationsmöglichkeiten. Die Vielfalt an digitalen Angeboten sollten in keiner Branche ungenutzt bleiben, daher sieht Frau Dr. Adams auch im DiagnostikNet|BB Handlungsbedarf: Es soll eine digitale Lösung gefunden werden, um auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren und den Wünschen der Mitglieder nachzukommen.

„Wir wollen dem Wunsch unserer Mitglieder nachkommen und mehr Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Die Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren zeigen uns digitale Lösungswege auf, mit denen wir unser Ziel erreichen können.“ Dr. Frauke Adams, General Management DiagnostikNet|BB

IDEEN UND BEDENKEN

Um auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zu reagieren, hat der Geschäftsführer von DiagnostikNet|BB, Prof. Dr. Jörg M. Hollidt, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Hannes Thonagel und Patrick Halek von der Unternehmensberatung blueformance die Idee entwickelt, eine digitale Kooperationsplattform zu etablieren. Für Frau Dr. Adams soll der Kooperationsaspekt dazu dienen, Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, sich untereinander noch besser zu vernetzen und gemeinsame Produkte und Leistungen zu entwickeln. Eine Herausforderung stellt für DiagnostikNet|BB dabei nicht nur die technische Umsetzung dar, sondern auch die Frage danach, welche Ausgestaltung der Plattform aus Perspektive der Zielgruppe die bestmögliche ist.  

HILFE DURCH DAS KOMPETENZZENTRUM

Im Rahmen von drei Workshops begleitete das Kompetenzzentrum Kommunikation gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Usability und dem Kompetenzzentrum IT- Wirtschaft DiagnostikNet|BB bei der Erstellung eines Gestaltungskonzepts für die digitale Kooperationsplattform. 

Die Workshops haben dabei folgende Schwerpunkte:

  • Vertrauen als unabdingliche Grundlage: Der erste Workshop wurde vom Kompetenzzentrum Kommunikation durchgeführt. Er konzentrierte sich auf Eigenschaften der zukünftigen Plattform, welche das Vertrauen der Mitglieder in die Nutzung unterstützen. Dabei war es wichtig, die Perspektive der Mitglieder einzunehmen. Hierzu wurde die Methode der Chancen-Risiko-Analyse angewendet. Somit konnten verschiedene Faktoren beleuchtet werden, welche für die Zielgruppe entscheidend sind. 
  • Fokus auf die Nutzer/-innen: Das Kompetenzzentrum Usability führte den zweiten Workshop zu den Themen Nutzerprofile, Personas und Nutzungsszenarien durch. Dieser Workshop fokussierte auf eine menschzentrierte Produktentwicklung im Sinne des Human-Centred Design (HCD). Dabei erhielt DiagnostikNet|BB eine methodische Einweisung und Templates, welche die strukturierte Darstellung von Personas und Nutzungsszenarien ermöglichen. So konnten im Verlauf des Workshops zahlreiche Ideen zur Gestaltung der Module und Funktionalitäten der Plattform erarbeitet und erste Anforderungen formuliert werden, die bei der Implementierung der Plattform zu berücksichtigen sind.
  • Keine Digitalisierung ohne geeignete Software: Der dritte Workshop basierte auf einem Erfahrungsaustausch mit dem Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft, welche die Kooperationsplattform-Plattform IT2match betreuen. Es wurden dabei verschiedene Einblicke aus der Praxis vom Aufbau einer Plattform geteilt. In einer Anforderungsanalyse mit Anwendern aus der Zielgruppe von DiagnostikNet|BB wurden verschiedene Nutzungsprozesse in inhaltliche Blöcke eingeteilt. Dabei wurde jeder Block nach dem gleichen Vorgehen beleuchtet: Anfangs erfolgte eine Vorstellung von IT2match und im Anschluss eine leitfadenorientierte Diskussion darüber, welche Bestandteile auch für die Plattform von DiagnostikNet|BB relevant sind, welche ergänzt werden sollten und auch auf welche verzichtet werden kann. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und mit den Resultaten der anderen Workshops abgeglichen.
Dr. Frauke Adams, General Management DiagnostikNet|BB
„Im Rahmen der Workshops haben wir einen Perspektivwechsel vorgenommen und versucht, die Sichtweise unserer Mitglieder einzunehmen. So haben wir die Bedürfnisse unserer Zielgruppe viel klarer sehen können.“ Dr. Frauke Adams, General Management DiagnostikNet|BB

ERGEBNIS

Die erarbeiteten Ergebnisse aus den verschiedenen Workshops wurden in einem Anforderungskatalog zusammengefasst. Dieser bildet die Grundlage für die Erstellung eines Lastenhefts. Ein entsprechender beispielhafter Entwurf wurde durch das Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft bereitgestellt. Im nächsten Schritt wird nun DiagnostikNet|BB das Lastenheft erstellen und mit diesem einen IT-Dienstleister für die Umsetzung der Plattform beauftragen.

Projektstatus

30 %

Do’s und Don’ts

  • Raum zum Mitgestalten für mehr Akzeptanz unter den Nutzern/-innen
  • Die Perspektive der Netzwerkmitglieder ins Zentrum rücken
  • Die Wahl der richtigen Software als Schlüssel für den Digitalisierungserfolg
  • Die Nutzerfreundlichkeit (Usability) der Plattform nicht aus den Augen verlieren
  • Eine Plattform ist kein geschlossener Prozess, sondern lebt von der kontinuierlichen Verbesserung durch die Anwender/-innen

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Kontaktmöglichkeit

Carolin Enke

Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

mail_outline

+49 331 / 730404 - 301

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