Wie digital ist Ihr Restaurant?

Digitale Systeme bieten Gastronomen deutliche Vorteile gegenüber klassischen Kassen.

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Digitale Systeme bieten Gastronomen deutliche Vorteile gegenüber klassischen Kassen.


30. Juli 2019 | Von Özkan Canel Altintop

Onlinereservierung, der smarte Kühlschrank oder das digitale Kassensystem: Die digitale Gastronomie hat die Branche fest im Griff. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zögern aber oft noch. Dabei gibt es viele Möglichkeiten Abläufe mit wenig Aufwand zu verbessern. Mit diesem Beitrag wollen wir Ihnen zeigen, welche Möglichkeiten sich bieten, damit Sie für die Zukunft gerüstet sind.

Das Gedächtnis vieler Kellner ist beeindruckend. Sie können sich viele verschiedene Bestellungen merken – Sonderwünsche eingeschlossen. Und Kellner, die mit einem Bestellblock arbeiten, haben eins gemeinsam: Eine furchtbare Handschrift. Trotzdem geht meist alles gut. Genau, meist! Denn trotz dieser Talente ist dieses System fehleranfällig. Bestellungen werden vertauscht, gehen unter oder werden falsch interpretiert. Die digitale Gastronomie dagegen ist schneller, präziser und übersichtlicher. Das spart Zeit und Geld. Ein Beispiel: Bestellungen werden mit einem „Bestellgerät“ erfasst und per Funk in die Küche und gleichzeitig an die Kasse gesendet. Der Bon wird automatisch ausgedruckt. Vorteil: mehr Zeit für Kunden/-innen, keine Rechenfehler und schnellere Bearbeitung der Bestellung.

Die Digitalisierung optimiert den Bestellablauf.

Die Digitalisierung optimiert den Bestellablauf. (Screenshot: Wikipedia/Orderman)

Digitale Speisekarten

Zur digitalen Gastronomie gehört auch, Tische mit digitalen Speisekarten wie Tablets auszustatten, auf denen die Kunden/-innen ganz bequem bestellen können. In hoch digitalisierten Restaurants ist eine Zahlung sogar direkt auf dem Tablet möglich. Zahlen kann die Kundschaft per Kreditkarte, EC-Karte oder PayPal. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: bestellt werden kann in verschiedenen Sprachen.

Digitale Einkaufslisten

Was ist aber, wenn die Kunden/-innen bestellt haben und der Koch feststellt, dass Zutaten fehlen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum von Produkten abgelaufen ist? Klar, so etwas passiert bestimmt nicht regelmäßig. Eine schnelle Lösung findet sich sicher auch. Ärgerlich ist es dennoch. Wie wäre es mit digitalen Einkauflisten? Alle Mitarbeiter haben parallel Zugriff darauf. Sie können Bestellungen jederzeit anpassen und sich erinnern lassen. Mit dem Smartphone haben Sie zudem Ihre Einkaufsliste immer dabei. Ein erheblicher Vorteil. So wird die Küche immer vorbereitet sein.

Ein paar wenige Klicks genügen und Sie haben Ihren Einkauf im Blick. (Screenshot: www.getbring.com)

Ein paar wenige Klicks genügen und Sie haben Ihren Einkauf im Blick. (Screenshot: www.getbring.com)

Personal immer im Blick

Mitarbeiter sind krank, im Urlaub oder bauen Überstunden ab: Personal muss her. Aber wann, wer, wie? Und wie werden die Arbeitszeiten erfasst. Klingt nach Stress. Eine digitale Personalplanung kann solche Situationen verhindern bzw. abmildern. Sie brauchen keine Arbeitszeitkarten mehr und haben auch mobil immer einen Überblick über ihr Personal. Das sorgt für klare Prozesse und Abläufe. Die Änderungen können zudem in Echtzeit gesehen werden. Somit können Konflikte oder Überschneidungen direkt gelöst werden. (Lesen Sie hier ein Praxisbeispiel zum Thema)

Digitale Personalplanung kann helfen, Prozesse und Abläufe zu verbessern.

Digitale Personalplanung kann helfen, Prozesse und Abläufe zu verbessern. (Screenshot: Planday)

Online-Reservierungen bringen Entlastung

Apropos Mitarbeiter/-innen. Sie sind oft genervt, weil sie neben der täglichen anfallenden Arbeit auch noch telefonisch Essenbestellungen und Tischreservierungen aufnehmen müssen. Auch hier gilt: die digitale Gastronomie.  Sie können die verlorene Zeit in den Service vor Ort investieren, wenn Kunden/-innen online reservieren und bestellen können. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Über die eigene Internetseite, über Gastro-Portale oder über Social-Media-Kanäle. Noch ein Hinweis: Die beste Website nützt nichts, wenn Sie online nicht gefunden werden.

Auch durch einfaches Bestellen und Zahlen per Smartphone, Kreditkarte oder PayPal kann Zeit für die Mitarbeiter/-innen eingespart werden und Kunden/-innen können sich bequem und zufrieden auf das Essen konzentrieren.

Eine optimale eigene Webseite kann die Kundenzufriedenheit erhöhen.

Eine optimale eigene Webseite kann die Kundenzufriedenheit erhöhen.

Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten

War das alles? Nein, natürlich nicht. Die Digitalisierung bietet noch viel mehr Möglichkeiten. Sie möchten noch die Küche vernetzen? Den Ofen per App einschalten, die Temperatur von Kühlgeräten online überwachen oder das intelligente Kochgerät? Dieses wiegt die Zutaten nicht nur direkt ab, sondern gibt Ihnen unter anderem Informationen zu Nährwerten und Rezepten – die Kochanleitung gibt es inklusive.

Fazit: Kunden/-innen erwarten ein angenehmes, bequemes und schönes Restauranterlebnis. Komplizierte Vorgänge sind deshalb in der einfachen Welt von heute eher ein Hindernis. Auch der Konkurrent ist nur einen Klick entfernt. Die Digitalisierung bietet aber nicht nur Kunden/-innen einen Mehrwert. Durch intelligente Systeme können Betriebe in der Küche, bei der Personalplanung oder Energienutzung viel Zeit und Geld sparen. Vor jeder Prozessoptimierung steht natürlich zunächst die Bedarfs- und Kostenanalyse. Was kostet in meiner täglichen Arbeit viel Zeit und Geld und kann durch eine Software übernommen werden? Diese Frage muss jeder Gastronom vorab für sich selbst beantworten. Ohne den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, wird die Digitalisierung allerdings nicht gelingen. Nur wer seine Mitarbeiter/-innen begeistern und mitnehmen kann, die Kunden/-innen nicht überfordert und die Digitalisierung mehr als nur einen technologischen Prozess begreift, wird für die Zukunft gut aufgestellt sein.

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