Soziale Netzwerke: Was sind die Unterschiede?

Facebook, Twitter und Co.: Wo liegen die Unterschiede?

Bildquelle: Photo by Will Francis on Unsplash

Millionen Menschen in Deutschland sind täglich in den sozialen Netzwerken aktiv.


17. Februar 2020 | Von Özkan Canel Altintop

Kein Geld, kein Personal, keine Zeit: Das bekommen wir in unseren Workshops zu den Themen Online-Sichtbarkeit und Soziale Netzwerke oft zu hören. Ein Unternehmer sagte außerdem jüngst: „Die Auftragsbücher sind schon seit Jahren voll. Wieso brauche ich also Social Media?“. Unsere Antwort darauf: Weil mehrere Millionen Menschen täglich Facebook, Instagram und Co. nutzen und viele dieser Nutzer/-innen sind die potenziellen Kunden/-innen von morgen. Sicherlich ist nicht für jedes Unternehmen jedes Netzwerk geeignet. Aber Social Media gehört inzwischen zur Alltagskommunikation und ist zudem fester Bestandteil des Online-Marketings. Deshalb stellen wir Ihnen die wichtigsten Social-Media-Kanäle und ihre Funktionen vor und erklären Ihnen die Unterschiede.

Das soziale Netzwerk Facebook

„Ich kenne da jemanden, der jemanden kennt…“. Diesen Satz kennt wohl jeder. Aber noch nie war dieser Satz wohl so bedeutend, seitdem es Facebook gibt. Gegründet im Jahr 2004 in den USA, hat Facebook (englisch für Gesichtsbuch oder Jahrbuch) inzwischen mehr als zwei Milliarden aktive Nutzer/-innen. Davon etwa 350 Millionen in Europa und gut 30 Millionen in Deutschland. Rund 85 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen Facebook mobil. Doch was macht das Unternehmen so erfolgreich, das gerade einmal vor 16 Jahren von Marc Zuckerberg gegründet wurde?

Die Ursprungsidee von Facebook war es, sich auszutauschen, Bekannte und Freunde zu finden und miteinander zu kommunizieren. Das ist bis heute so geblieben, doch inzwischen ist Facebook einer der stärksten digitalen Marketing Kanäle weltweit. Mit ein paar Klicks können Unternehmen Werbung schalten, Kampagnen starten und mit potenziellen Kunden/-innen in einen direkten Dialog treten.

Unternehmensseite auf Facebook erstellen (Screenshot Facebook)

Der Facebook-Algorithmus ist der entscheidende Faktor (Edge-Rank). Er bestimmt, welche Inhalte im News-Feed (abonnierbare Nachrichten) angezeigt werden. Bedeutet: Facebook scannt die Inhalte und erstellt eine Relevanz.

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Nutzer und Nutzerinnen sollten daher darauf achten, interessante und informative Inhalte zu posten. Es kommt nicht darauf an, wie viele Freunde ein Profil hat, sondern darauf an, wie viele Reaktionen ein Beitrag erhält. Textlastige Beiträge werden in der Regel weniger beachtet als Bilder und Videos.

Instagram

Instagram ist ein bildbasiertes soziales Netzwerk. Die beiden Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger legten den Grundstein im Jahr 2010. Im Jahr 2013 wurde Instagram für 1 Milliarde US-Dollar an Facebook verkauft.

Im Gegensatz zum Mutterkonzern wird Instagram eher von einer jüngeren Zielgruppe genutzt. Rund 98 Prozent der 15 Millionen Nutzer/-innen in Deutschland veröffentlichen Bilder, Videos oder Stories mit mobilen Endgeräten. Vor allem für Unternehmen aus Gastronomie, Tourismus, Mode und Lifestyle ist Instagram interessant, um die Markenbekanntheit zu steigern.

Beispiel für einen Instagram-Post im Tourismus (Screenshot DER Tour)

Unsere Empfehlung: Veröffentlichen Sie qualitative Bilder und Stories, damit nicht der Eindruck entsteht, dass Sie sich keine Mühe geben. Des Weiteren gehören Hashtags zu Instagram, wie der Eifelturm zu Paris. Hashtags kategorisieren Inhalte. Wer auf einen Hashtag klickt, landet auf eine Seite mit allen Inhalte, der jeweiligen Kategorie. Beispiele dafür im Bild (dertour.de).

Twitter

Als sogenannter Microblogging-Dienst ist Twitter (englisch für Gezwitscher) einer der meist genutzten sozialen Netzwerke weltweit. Gegründet wurde das Unternehmen mit einem Vogel im Logo im Jahr 2006. Seit dem Jahr 2017 können Nutzer/-innen kurze Textnachrichten mit maximal 280 Zeichen „twittern“. Weltweit zwitschern rund 328 Millionen Menschen. In Deutschland ist die Zahl der aktiven Nutzer bei etwa 1,5 Millionen Menschen (Passiv bei rund 10 Millionen Menschen). Die Funktionen sind einfach: Nutzer/-innen können texten, Bilder und Videos einbinden. Tweets von anderen Nutzer/-innen zu liken, kann die Sichtbarkeit erhöhen oder für mehr Follower sorgen. Weitere Möglichkeiten sind: Tweets für die Follower also für die eigenen Abonnenten eines Nutzers/einer Nutzerin- teilen (Retweet), auf „Tweets“ antworten (Reply), andere erwähnen (Mention) und Hashtags setzen (Twitter Trends).

Twitter-Account des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation @Komm_digital (Screenshot Komm_digital)

Für Unternehmen ist Twitter nicht unbedingt der beliebteste Kanal, um Werbung zu schalten. Allerdings dient der Kanal dazu, das eigene Netzwerk zu erweitern, Kontakte zu anderen Unternehmen aufzubauen, Multiplikatoren zu erreichen, Branchen-Infos zu verbreiten oder Veranstaltungen anzukündigen oder in Echtzeit zu begleiten. Ein weiteres Plus ist die Schnelligkeit, Informationen zu verbreiten. Manche Unternehmen bieten sogar ihren Kundenservice über Twitter an. Auffällig ist, dass insbesondere Menschen aus Politik, Sport und Film oft Informationen über Twitter weitergeben. Die IT-Branche, Telekommunikation und Marketingbranche sind ebenfalls stark vertreten.

Potenzial in sozialen Netzwerken nutzen

Viele Unternehmen haben mittlerweile das Potenzial der sozialen Netzwerke erkannt. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter können Sie  mit ihren Kunden und Kundinnen in Interaktion treten, Produkte bewerben und Brancheninformationen weitergeben. Social-Media-Kanäle bieten aber noch viele weitere Vorteile. Denn nicht nur Unternehmen sind in der Lage aktiv zu handeln, sondern auch die Nutzer/-innen bewerten, empfehlen und teilen. Doch bevor Sie mit Ihrer Firma auf einem Kanal aktiv werden, sollten Sie sich Überlegen was Ihr Ziel ist, das Sie mit Ihrem Social-Media-Auftritt erreichen wollen. Zudem müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen und analysieren. Die gelingt im Marketingbereich zum Beispiel mit der Persona-Methode. Mit der Persona-Methode können Sie eine exakte Beschreibung Ihrer Zielgruppe herausarbeiten.

Im Prinzip sind die wichtigsten sozialen Netzwerke, wie Facebook, Instagram und Twitter recht einfach aufgebaut. Wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, sind sie recht schnell und intuitiv zu bedienen.

Selbstverständlich sollten Sie regelmäßig posten. Das bedeutet nicht, dass Sie gleich mehrmals täglich etwas veröffentlichen müssen. Allerdings sollte Ihr Profil nicht einschlafen. Interaktion mit Kunden und Kundinnen ist sehr wertvoll, um die Wünsche und Anforderungen der Menschen zu verstehen. Dazu zählt es auch, herauszufinden, wann Ihre Zielgruppe auf den jeweiligen Kanälen unterwegs ist. Das steigert die Reichweite und die Interaktion. Mit Analyse-Tools können Sie in Statistiken einsehen, die Ihnen dabei helfen, zur richtigen Zeit, den richtigen Post abzusetzen. Und: Natürlich können Sie in der Chronik von Facebook, Twitter und Instagram noch nachträglich jeden einzelnen Post löschen.

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Wenn Sie der Meinung sind, dass sich ein Social-Media-Auftritt für Sie lohnen würde, Sie aber nicht wissen, wo Sie beginnen sollen, was ihre Zielgruppe wünscht oder wie Sie eine Strategie entwickeln können: Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir bieten regelmäßig Veranstaltungen und Workshops an, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern. Sie werden sehen, dass Sie schon mit relativ geringen Bordmitteln beginnen können.

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