Leben – Wohnen – Gesundheit Umsetzungsprojekt mit Isahr-Immobilien

Isahr-Immobilien-Mitarbeitende und Mitarbeitenden von Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation posieren für ein gemeinsames Foto.

Bildquelle: BSP Berlin Busisness School

Isahr-Immobilien-Mitarbeitende und Mitarbeitende von Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation: Gemeinsam Veränderung gestalten.


26. Mai 2020 | Von Carolin Enke, Juliane Damian

Mit Unterstützung des Kompetenzzentrums

Viele Unternehmen stellen sich Fragen wie: Wie bleibe ich im Wandel der digitalen Zeit zukunftsfähig? Wie erkenne ich neue Trends und wie mache ich diese für meine Zielgruppe nutzbar? Auch die Immobilienagentur Isahr in Cottbus hat sich diese Fragen gestellt. Wir begleiten das Unternehmen bei der Umsetzung.

Projektstatus

  • Ausgangslage
  • Herausforderung
  • Ideen & Bedenken
  • Unterstützung durch das Kompetenzzentrum
  • Lösung
  • Ergebnis

Ausgangslage

Der Zeitgeist zum Thema „gesundes Bauen“ hat in der Region Cottbus erst partiell Einzug erhalten, dennoch hat Isahr als lokales Hausbau- und Immobilienunternehmen den Blick über den Tellerrand hinausgewagt und das Thema als neuen Geschäftszweig für sich identifiziert. „Für uns als Unternehmen ist es wichtig, sich stetig mit neuen Herausforderungen auseinander zu setzen, wie Beispielsweise der Neueinführung der Marke „Isahr Haus“ und das Konzept des gesunden Wohnens bei uns im Portfolio zu integrieren“, so Torsten Arnold, Geschäftsführer von Isahr.

Seit 1996 steht der Name Isahr für kompetente Maklertätigkeit, sowie Haus- und Wohnungsbau im Raum Cottbus. Mit einem Team von mittlerweile 22 Mitarbeitern bietet das mittelständische Unternehmen seine Dienstleistungen auf dem Regionalmarkt an. Neben dem Hausneubau und der Vermittlung von Immobilien und Grundstücken beschäftigt sich das Unternehmen mit verschiedenen Szenarien, um das bestehende Geschäftsmodell zukunftsfähig zu machen. In diesem Zuge entstand der neue Geschäftsbereich und die neue Marke „Isahr Haus“. Dahinter verbirgt sich der Ansatz des „gesunden Bauens und Wohnens“. Dieses Hauskonzept, bei dem nicht nur strengstens auf die Verwendung von hochwertigen, schadstoffarmen Baustoffen geachtet wird, sondern auch auf die Bereiche Wasserqualität und mehr Tageslicht, sollen den Kunden ein einmaliges Wohnerlebnis bieten. Damit möchte sich Isahr Immobilien als Marktführer im Bereich Wohngesundheit neu positionieren und langfristig etablieren. Im September 2019 ist die neue Website zu wohngesünderen Häusern offiziell an den Start gegangen.

Herausforderung

Im Zuge der Einführung von Isahr Hause zeigen sich einige neue Herausforderungen. „Wir müssen Abläufe, Arbeitsbereiche und Verantwortlichkeiten neu strukturieren, die Kommunikationswege anpassen, sodass wichtige Informationen nicht verloren gehen“, beschreibt Torsten Arnold die Situation. Notwendig ist zunächst die Schaffung eines einheitlichen Verständnisses zum Thema Wohngesundheit innerhalb des Unternehmens, um die Kernbotschaften an Kundinnen und Kunden, Dienstleister und Partner zu tragen. Ebenfalls braucht es in der Kooperation mit externen Stakeholdern, wie Baufirmen, Dienstleistern und Handwerksbetrieben eine neue Art der Zusammenarbeit und des Vertrauens, damit die neu definierten Standards des gesunden Bauens eingehalten werden.

„Beim Thema der Kundenansprache“, stellt Marcel Peick, Marketingchef bei Isahr heraus, „stehen wir vor der Aufgabe, unsere Zielgruppe neu zu betrachten und zu analysieren, um zu wissen, wo wir sie gezielt mit unserer neuen Marke abholen können.“

Ideen & Bedenken

„Unser Anspruch und Mission ist es, ein bestmögliches Kundenerlebnis zu schaffen – und dazu zählt auch das Team. Jeder einzelne aus dem Team soll ein bestmögliches Erlebnis in seiner Arbeitszeit erfahren.“, so Herr Arnold. Er hat für sich und seine Mitarbeiter erkannt, dass jede äußere (strukturelle) Veränderung auch mit einer Veränderung innerhalb des Teams einhergeht. Nur, wie lässt sich das umsetzten? Welche Art der Kommunikation, Führung und Unternehmenskultur ist für eine gelungene Veränderung notwendig?

„Mir ist es besonders wichtig, das Gefühl der Zusammengehörigkeit im Team zu stärken und die Mitarbeiter für die Aufgabenbereiche jedes Einzelnen zu sensibilisieren, um so Überbelastungen und Kommunikationsschwierigkeiten zu vermeiden“, betont Torsten Arnold. Dabei soll auch Offenheit und Akzeptanz für die Einführung einer digitalen Projektmanagement-Software geschaffen werden, die die interne Kommunikation unterstützen soll.

Brainstorming und Analyse: Ideen werden aufgeschrieben und festgehalten an einer Tafel.
Gemeinsame Analyse und Ideenentwicklung.

Unterstützung durch das Kompetenzzentrum

Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Isahr und den Vertreter/-innen der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren Cottbus und Kommunikation fand im vergangenen Jahr ein Workshop zur Standortanalyse von Isahr Haus statt, um das Fundament für die weiteren Schritte zu legen. Durch die Vorab- Befragung aller Mitarbeiter/-innen mittels eines Fragebogens zu den Themenbereichen Unternehmensorganisation und -kultur, Vertrauen in Netzwerke und Technologien sowie den bestehenden (externen) Kommunikationskanälen, wurde deutlich, wo das Unternehmen und die Marke Isahr Haus stehen und an welchen konkreten Themen angesetzt werden muss:

  • Unternehmenskultur: Wie können alle Beteiligte in den Wandel einbezogen werden? Wie können digitale Tools für die interne Kommunikation genutzt werden, um einen reibungslosen Informationsfluss zu gewährleisten und komplexe Arbeitsprozesse zu unterstützen?
  • Vertrauen: Wie kann Vertrauen zwischen allen internen und externen Stakeholdern im Bauprozess geschaffen und das Vertrauen gegenüber technologischen Anwendungen aufgebaut werden?
  • Externe Kommunikation: Wie kann Isahr das neue Geschäftsmodell und die Marke „Isahr Haus“ transparent vermarkten?

Auf dieser Basis wurden individuell auf das Unternehmen zugeschnittene und aufeinander aufbauende Intensivworkshops vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation konzipiert und mit den Isahr-Mitarbeiter/-innen vor Ort durchgeführt. Das Ziel solcher Umsetzungsprojekte ist es, gemeinsam mit Unternehmen konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, damit die nächsten Schritte mutig angegangen werden können.

Lösungen

Wissen, wo wir stehen Um digitale Veränderungsprozesse nachhaltig und wirksam zu gestalten, sollte zu Beginn die eigene Standortbestimmung stehen. Unternehmen sollten sich zunächst darüber im Klaren sein, von wo gestartet wird und wo die Reise hingehen soll. Mithilfe der anonymen Unternehmensbefragung bei Isahr konnte durch folgende Fragen der IST-Zustand definiert werden: Wo steht die eigene Organisation aktuell? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit und Kommunikation im Team, mit Kunden/-innen und Dienstleistern? Warum ist ein Change notwendig? Die Beantwortung der Fragen unterstützt dabei, auch die innere Dimension der Organisation zu reflektieren. Hierbei wird die Organisationskultur, bestehend aus den Bedürfnissen, Wahrnehmungen und Werten, die sich in den etablierten Kommunikationsstillen und Verhaltensformen der beteiligten Mitarbeiter ausdrücken, betrachtet.

Unternehmenskultur – das Fundament für Veränderungsprozesse Der erste Intensivworkshop hatte das Ziel, die gegenwärtige Unternehmenskultur von ISAHR zu reflektieren und Maßnahmen für die Umsetzung der (neuen) Unternehmensziele zu entwickeln. Die Betrachtung und Reflexion der eigenen Unternehmenskultur bildet nicht nur das Fundament für langfristiges Wachstum und strategische Ziele, man könnte sie vielmehr auch als die „DNA“ des Unternehmens beschreiben. Bei dem Workshop in den Räumen des Unternehmens waren Mitarbeiter/-innen aller Abteilungen und Führungsebenen vertreten.

Nach einer ersten Hinführung und intensivem Austausch zum Thema Unternehmenskultur wurde durch den Einsatz der „Culture Map-Methode“ Schritt für Schritt die eigene ISAHR-Kulturlandkarte entwickelt. Die Culture Map (Kulturlandkarte) ist eine intuitive Methode, um im Team die eigene Firmenkultur zu analysieren, zu bewerten und vor allem zu visualisieren und so nötige Maßnahmen für Transformationsprozesse zu entwickeln. „Ich bin sehr überrascht, wie sich unser gelebtes Verhalten im Unternehmen in ein Bild gießen lässt. Jetzt wissen wir, welche Ursachen und Folgen bestimmte Verhaltensweisen haben und wo wir gemeinsam ansetzen müssen, um die hemmenden Faktoren im Alltag zu minimieren. Aber auch zu sehen, wo unsere ganz großen Stärken im Team liegen, ist sehr schön und wichtig für uns.“, so Marcel Peick.

Die Methode unterstützt dabei, dass gelebte Verhalten im Unternehmen für jeden sichtbar ins Bild zu bringen und zeigt auf, welche Hürden (Blockaden) in der aktuellen Kultur überwunden werden müssen, aber auch, welche Stärken (Förderer) ausgebaut werden können, um die geplanten Veränderungen im Unternehmen erfolgreich umzusetzen.

Ergebnis

Die zwei intensiven Workshop-Tage boten viel Raum für Austausch im gesamten Team, welchen die Mitarbeiter/-innen als sehr wertvoll und bereichernd empfanden. Prozesse, die im Arbeitsalltag unsichtbar sind, aber dennoch stetig mitlaufen, konnten durch den methodischen Ansatz der Culture Map visualisiert und für jeden sichtbar gemacht werden. Ebenfalls half die Sensibilisierung der aktuellen Verhaltensmuster und ihren entsprechenden Ergebnissen dem Isahr-Team, stärker auf die Bedürfnisse der einzelnen Teams und Geschäftsbereiche einzugehen.

Die Methode unterstützte das Team auch dabei, vorhandene Denkmuster und Gewohnheiten zu reflektieren und konkrete Motivatoren und Blockaden zu identifizieren. Für Isahr hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Themen „Umgang mit kurzfristigen Aufgaben“ und „Umgang mit Ablenkung am Arbeitsplatz“ das Team besonders beschäftigten. Durch die konkrete Benennung dieser Blockaden konnte das Team gemeinsam Maßnahmen entwickeln, um diese blockierenden Verhaltensweisen zu minimieren und gleichzeitig die Stärken zu manifestieren.

Themen gemeinsam im Team zu bearbeiten hat den Effekt, dass (digitale) Veränderungen auf mehr Offenheit und Akzeptanz im Team stoßen und gleichzeitig Widerstände und Unbehagen minimiert oder gar gelöst werden können. So konnte der Nutzen einer digitalen Kommunikationssoftware transparent gemacht werden. Isahr möchte zeitnah eine passende digitale Lösung einführen.

Es hat sich gezeigt, dass für die Bewältigung (digitaler) Veränderungen, der Nutzen und Mehrwert vom ganzen Team erkannt und mitgetragen werden müssen. „Wir haben schon vorher viele Entscheidungen gemeinsam mit dem Team diskutiert, aber nach dem Workshop und dem intensiven Austausch herrscht Transparenz, Klarheit und wir wissen, wo wir stehen und dass wir uns auch bei neuen Herausforderungen aufeinander verlassen können. Ich bin froh, dass wir alle die Zeit investiert haben. Es hat sich mehr als gelohnt für uns.“ Mit diesen Worten fasste Steffen Raum, zweiter Geschäftsführer von Isahr Immobilien, die zwei gemeinsamen Tage zusammen.

Für ganzheitliche und nachhaltige Veränderungsprozesse muss, neben der Betrachtung der Unternehmenskultur, auch die äußere Dimension in den Fokus genommen werden. In diesem Sinne geht für Isahr die Reise nun mit den nächsten Intensivworkshops zu den Themen „Vertrauen in Netzwerke und Technologie“ und „externe Kommunikation“ gemeinsam mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation weiter.

Projektstatus

Aktueller Fortschritt

50 %

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