Kontaktloses Bezahlen: eine saubere Sache

Immer mehr Menschen zahlen inzwischen kontaktlos. Was spricht dafür und was dagegen?

Was passiert, wenn man im Restaurant nicht genug Bargeld hat, um zu bezahlen? Keine Sorge, zum Spülen wird heute kaum einer mehr verdonnert. Zum Glück gibt es Giro- und Kreditkarten. Immer häufiger können Gäste sogar kontaktlos oder über Bezahldienste wie zum Beispiel PayPal zahlen. Doch das ist längst noch nicht überall möglich: Viele Geschäfte in Deutschland bieten ihren Kundinnen und Kunden noch kein bargeldloses Bezahlen an. Ein häufiger Grund: die Angst vor Sicherheitslücken. Andere wollen Gebühren, die bei Bezahl-Dienstleistern anfallen, nicht tragen. Doch gerade auch aufgrund der Corona-Pandemie und der Aufforderung zum „Social Distancing“ denken mehr und mehr Menschen über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten nach.

Wie geht kontaktloses Zahlen?

Das Ganze funktioniert auf zwei Arten: Entweder mit einer NFC-fähigen Bankkarte oder einem mobilen Gerät wie dem Smartphone oder der Smartwatch. Zum Bezahlen müssen Kundinnen und Kunden einfach ihre Bankkarte oder das Smartphone auf oder vor das Bezahlgerät legen ohne es anzufassen.

NFC=Near Field Communication, dt. Nahfeldkommunikation

Der Einsatz von innovativen Bezahlverfahren eröffnet Nutzern/-innen nicht nur hygienischen Abstand zu Oberflächen, sondern auch neue Möglichkeiten. Sie müssen beispielsweise vor einem Einkauf oder Besuch eines Restaurants nicht mehr vorher zum Geldautomaten. Gleichzeitig bieten digitale Bezahlprozesse auch kleinen und mittleren Unternehmen neue Chancen. Innovative Bezahlmethoden erhöhen die Kundenzufriedenheit und optimieren die Unternehmensprozesse: Der Weg zur Bank, um Umsätze einzuzahlen, entfällt.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel hat folgende Vorteile digitaler Bezahlsysteme zusammengefasst:

  • Größeres Angebot an Zahlungsverfahren
  • Einführungs- und Betriebskosten sind gut kalkulierbar
  • Moderne Bezahlsysteme verleihen auch ein modernes Image
  • Digitale Dokumentation des Geldflusses
  • Manipulation der Zahlung nicht möglich
  • Zügige Abfertigung an der Ladenkasse
  • Höhere Umsätze durch häufigere Impulskäufe
  • Falsches abgezähltes Wechselgeld oder Betrug durch z. B. Falschgeld ist ausgeschlossen
  • Geringere Bargeldkosten durch Beschaffung und Entsorgung
  • Hygienemaßnahmen im Verkauf einfacher realisierbar, z. B. bei Metzgereien, Bäckereien

KMU können von kontaktlosem Bezahlen profitieren

Laut einer Studie von ECC Köln und Concardis verzeichnen 53 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen einen positiven Einfluss von bargeldlosem Bezahlen auf den Umsatz. Wann welche Zahlungsmethode geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dies hängt von vielen Faktoren ab – u.a. auch von der Zielgruppe. Deshalb sollten verschiedene Bezahlmethoden durchaus (noch) nebeneinander existieren.

Nicht zuletzt auch deshalb, da nicht jede Kundin und jeder Kunde bargeldlos bezahlen möchte. Bedenken, die zum Teil mit dem kontaktlosen Bezahlen zusammenhängen, sind zum Beispiel:

  • Das Bezahlen von kleineren Beträgen geht ohne Unterschrift und PIN. Bei Verlust könnten Finder die Karte missbrauchen. Daher gilt es bei Verlust, die Karte sofort sperren zu lassen.
  • Kontodaten könnten bei Hackerangriffen abgefangen werden. Daher wird geraten, regelmäßig die Kontoauszüge zu überprüfen.
  • Das kontaktlose Bezahlen kann zu Spontankäufen führen, weil das Geld im Geldbeutel nicht ins Gewicht fällt.
  • Bedenken zum Thema Datenschutz und Privatsphäre

Fazit: Gerade in den letzten Monaten haben immer mehr Menschen an den Kassen der Republik kontaktlos bezahlt. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung weitergehen wird. Daher lohnt es sich darüber nachzudenken, Bezahlsysteme zu digitalisieren bzw. sinnvolle Alternativen zum Bargeld einzuführen.

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