Digitales Lehren und Lernen: Lösungen für virtuelle Formate

Die Online-Lehre ist für viele eine Herausforderung - sowohl für Auszubildende und Schüler/-innen als auch für Ausbilder/-innen und Lehrer/-innen.

Maskenpflicht, Abstandsregel, Quarantäne-Klassen: Viele Schulen und Bildungseinrichtungen müssen umdenken. Digitale Lösungen und innovative Technologien können Abhilfe schaffen, da Präsenzunterricht für die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler auf absehbare Zeit nur eingeschränkt stattfinden kann. Ob digitales Lehren oder digitales Lernen: Neue Fähigkeiten sind gefragt.

Die Corona-Pandemie zwingt Schulen und Bildungseinrichtungen, den Unterricht umzustellen. Schulpersonal und Schüler/-innen müssen schnell reagieren und sich digitale Kompetenzen aneignen. Diese Herausforderung ist für alle Beteiligten mit vielen Hürden und Unsicherheiten verbunden. Doch wie sieht der ideale Weg hin zur digitalen Lehre aus und was braucht es dafür? Ist es möglich, die digitale Lehre mit der gleichen Qualität einer Präsenzveranstaltung umzusetzen? Auch das Bildungszentrum für medizinische Heilhilfsberufe (BmH) in Gera, das schon seit fast 30 Jahren junge Menschen für medizinische und soziale Berufe ausbildet, steht vor dieser Frage und setzt sich mit den entsprechenden Anforderungen auseinander.

Leere Gänge in Bildungseinrichtungen sind zur Zeit der Normalfall – auch Praxisberufe wie die des BmH müssen in Zeiten der Pandemie online gelehrt werden.

Unter dem Dach des BmH befinden sich sieben staatlich anerkannte Berufsfachschulen und Fachschulen für medizinische und soziale Ausbildungsberufe. Das Zentrum zeichnet eine hohe Praxisorientierung und eine langjährige Erfahrung in der Gesundheitsbranche aus. Im Zuge der Professionalisierung und Akademisierung dieser Arbeitsfelder sieht das BmH seinen Auftrag darin, eine zukunftsorientierte Ausbildung auf gehobenem wissenschaftlichem Niveau anzubieten. Die digitale Vermittlung von Lehrinhalten soll dies in Krisenzeiten ermöglichen und einen Weg in die digitale Zukunft von Bildungseinrichtungen weisen. Außerdem sollen digitale Kompetenzen die Auszubildenden für den Arbeitsmarkt in der Gesundheitsbranche vorbereiten.

Begleitung durch das Kompetenzzentrum auf dem Weg zur digitalen und nachhaltigen Lehre

Für dieses Vorhaben hat das BmH einen ersten Förderantrag im Rahmen des DigitalPakts Schule 2019-2024 beim Land Thüringen gestellt. Dieser stellt für gesamtstaatlich bedeutsame Investitionen im Bereich der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur im Bundesland im Zeitraum 2019 bis 2024 Finanzhilfen zur Verfügung. Bund und Freistaat Thüringen unterstützen damit die Träger der staatlichen und freien Schulen vor Ort bei ihrem Einsatz zur verbesserten Vernetzung von Schulen und bei der Ausstattung mit IT-Systemen. Eine wichtige Voraussetzung für die Förderung ist das Vorliegen eines schulischen Medienkonzepts der betreffenden Bildungseinrichtung zur schlüssigen und nachhaltigen Einbindung und Nutzung der Informations- und Medientechnik in den Unterricht. Das BmH hat Kontakt zum Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation aufgenommen, um ein Medienkonzept für den Förderantrag zu entwickeln.  

Ausgangslage und aktuelle Herausforderungen der digitalen Lehre

Gemeinsam mit dem Lehrpersonal und der Leitung des Bildungszentrums wurden Belange, Wünsche und Definitionen der Lehrkräfte herausgearbeitet, um auf Grundlage der Ergebnisse einen zukunftsorientierten und nachhaltigen Medienentwicklungsplan zu erstellen. Dabei wurde deutlich, dass die Herausforderungen darin bestehen, digitale Kompetenzen zu erlernen, technische Hilfsmittel souverän zu nutzen und eine einwandfreie Internetverbindung zu gewährleisten. Motivation und Engagement der Auszubildenden aufrechtzuerhalten, ist eine weitere Hürde, die Lehrkräfte beschäftigen.

Interaktion, soziales Lernen in Gruppen und das Wahrnehmen von Stimmungen ist in der digitalen Lehre nur eingeschränkt möglich. Deshalb besteht bei den Lehrkräften der Wunsch, auch diese Aspekte so gut es geht im digitalen Unterricht zu ermöglichen. Sie möchten Schüler/-innen virtuell intensiver in den Unterricht einbinden und diese dadurch mehr für ihr Fach begeistern und motivieren. Hierfür benötigen einige Lehrkräfte Hilfe und Ideen für die Umsetzung oder einen festen Ansprechpartner mit entsprechendem Know-How zu digitalen Lehrtools. Das Interesse an regelmäßigem Austausch über Tipps, Methoden und Gestaltungsideen innerhalb des Kollegiums wurde deutlich.

Ideen und Ziele zur Entwicklung eines digitalen Medienkonzeptes für die Lehre

Klar ist, dass es hier nicht einzig um Grundelemente der digitalen Lehre geht. Längst wurde der Unterricht umgestellt und die Lehrenden haben selbst den Anspruch, diesen stetig zu professionalisieren. Dafür wurden viele erste Ideen im Medienentwicklungszirkel ausgearbeitet und sollen im Zuge des Medienentwicklungsplans und der Sicherstellung der Nutzung eben jener Medien, in konkrete Maßnahmen umgemünzt werden. Hierfür braucht es Zusammenhalt im Team und Vorreiter, die Verantwortung übernehmen und Zeit in die Maßnahmen investieren. Ideen und Wünsche sollen aber im Team umgesetzt werden.

So geht es weiter

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation wird das BmH auf dem Weg zur Entwicklung konkreter Schritte im digitalen Medienkonzept begleiten.  Erste Schulungen zu digitalen Lehrtools sollen über das Kompetenzzentrum durchgeführt werden. Die Frage, ob die komplett virtuelle Lehre bei gleichbleibender Qualität im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen durchzuführen ist, bleibt zunächst offen. Welche Lösungsansätze wirklich sinnvoll und realisierbar sind, werden sich im Laufe des Projektes zeigen.

Damit Sie die Entwicklungen des Projektes live verfolgen können, schreiben wir in unserem Blog in regelmäßigen Abständen Beiträge zu den Fortschritten und Maßnahmen des BmH.

Nutzen Sie die kostenfreien Angebote unseres Kompetenzzentrums für Ihr Unternehmen.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen im Rahmen des Förderschwerpunktes Mittelstand-Digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi):

  • Bundesweite digitale Workshops und virtuelle Dialogformate
  • Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen
  • Umsetzungsprojekte und Praxisbeispiele
  • Fachliche Begleitung bei individuellen Fragestellungen und konkreten Digitalisierungsprojekten
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