Kooperieren? Ja! Aber wie?

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31. März 2021 | Von Svenja Dittmann

Viele der Potenziale, die von neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und der Digitalisierung des Wirtschaftslebens ausgehen, ergeben sich aus der Kooperation mit anderen Unternehmen. Kooperationen bieten zahlreiche Vorteile für Digitalisierungsvorhaben, Innovationsprojekte, aber auch für Produktion und Lieferung. Große Unternehmen unterhalten oft enge Beziehungen zu Lieferanten, Kunden sowie zu Wettbewerbern im Markt, um die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse zu beschleunigen oder überhaupt erst zu ermöglichen. Auch für KMU liegen besondere Chancen darin, Know-how im Rahmen von Kooperationen zu bündeln und so Kompetenzen zu erlangen, für die sie eigenständig zu klein sind.

Was ist eine Kooperation?

Von einer Kooperation ist dann die Rede, wenn ein Unternehmen seine wirtschaftlichen Aktivitäten in einem Unternehmensbereich mit mindestens einem weiteren Unternehmen organisiert. Die Kooperationspartner bleiben dabei rechtlich und wirtschaftlich unabhängig. Auf freiwilliger Basis einigen sich die Kooperationspartner auf Kooperationsbedingungen. Sie legen schriftlich fest, in welchem Bereichen und zu welchem Zweck sie miteinander kooperieren und entscheiden, welche unternehmensinternen Informationen sie einander offenlegen und welche nicht. Die Zusammenarbeit kann zu einem einmaligen Zweck stattfinden oder auf Dauer angelegt sein.

Definition:

  • Zusammenschluss von mindestens zwei Unternehmen
  • Gemeinsames Ziel: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Rechtliche Selbstständigkeit aller beteiligten Akteure
  • Kann kurz- oder langfristig ausgerichtet sein
  • Kann im Rahmen vertraglicher Fixierung oder unter lockerer Absprachen erfolgen
  • Kann ganzes Unternehmen oder einzelne Unternehmensbereiche betreffen
  • Fungiert nach selbst auferlegten Regeln und Kooperationsgrundsetzen

Welche Vorteile bieten Kooperationen für KMU?

Im Allgemeinen streben Unternehmen an, durch die Kooperation mit einem oder mehreren anderen Unternehmen Synergieeffekte oder Effizienzsteigerung zu erreichen, um ihren Wettbewerbsvorteil auszubauen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dies kann zum Beispiel über Kostensenkung durch gemeinsame Warenbestellungen oder gemeinsamen Einkauf geschehen, durch gemeinsame Auftragsabwicklung oder durch den Zuwachs an Kompetenzen über den Austausch im Rahmen der Kooperation.

Mögliche Vorteile:

  • Leistungsspektrum erweitern, Ausweitung der Zielgruppe
  • Erschließung weiterer Marktanteile
  • Bündelung von Ressourcen für größere Aufträge
  • Kostensenkung für Forschung und Entwicklung
  • Risikoverteilung auf mehrere Kooperationspartner
  • Möglichkeit, kurzfristige und langfristige Umsätze zu steigern
  • Kostensenkung durch gemeinsamen Einkauf und größere Einkaufsmengen
  • Ausgleich von Kapazitätsengpässen und bessere Auslastung der Kapazitäten beider Kooperationspartner
  • Chancen auf dauerhaft größere Marktanteile
  • Hoffnung auf steigende Umsätze (kurz- und langfristig)
  • Ausweitung der eigenen Zielgruppe und Kundschaft
  • Schnellere Ergebnisse als bei getrennten Maßnahmen

Kooperationsformen

Bei der horizontalen Kooperation schließen sich mindestens zwei gleichberechtigte Partner zusammen. Zentrales Merkmal der horizontalen Kooperation ist, dass die Zusammenarbeit auf der gleichen Ebene der Wertschöpfungskette stattfindet. Beispielhaft hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen Einzelhändlern zu Absatzzwecken oder die Beschaffungskooperation zwischen Großhändlern. Horizontale Kooperationen sind weit verbreitet und finden sich in nahezu jeder Branche.

Bei einer vertikale Kooperation findet die Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette statt. Als beispielhaft gilt hier die Kooperation zwischen Unternehmen aus dem Bereich industrieller Produktion und dem Handel oder zwischen Lieferanten und Industrieunternehmen.

Bei der lateralen Kooperation findet Kooperation auf der horizontalen und der vertikalen Ebene statt. Dabei arbeiten Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette zusammen.

Kooperationsfelder

Je nach Bedarf bieten sich Kooperationen in unterschiedlichen Feldern an. Einige verbreitete Kooperationsfelder sind die folgenden:

  • Einkauf
  • Dienstleistung und Produktion
  • Controlling / Administration
  • Absatz und Vertrieb
  • Werbung
  • Kooperation zu Marktforschungszwecken

Kooperation: ja oder nein?

Kooperationen können also ganz unterschiedliche Ausformungen annehmen und zu vielfältigen Vorteilen führen. Je nach Bedarf bieten Sie sich in unterschiedlichen Unternehmensbereichen und auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette an. Ob eine Kooperation für Ihr Unternehmen das richtige ist, können Sie unter anderem im Rahmen unserer Bedarfsanalyse erfassen. Sprechen Sie uns gern an!

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