Trends und Impressionen aus dem Content Strategy Camp 2021


5. November 2021 | Von Isabelle Bickham

Seit 2013 ist das Content Strategy Camp (#cosca21) eine unserer Lieblingsveranstaltungen im Kalender. Das Barcamp setzte zum neunten Male einen idealen Rahmen für Fachkräfte rund um digitale Strategien und Content Marketing; um Ideen, Trends und Herausforderungen zu diskutieren.     

„Was ich am Cosca und generell an Barcamps besonders mag, ist die Offenheit und die Bereitschaft, Erfahrungen und Wissen zu teilen – das geht soweit, dass bei Bedarf auch mal in einer Session gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für eine aktuelle Herausforderung entwickelt werden.”

Dr. Thomas Pleil, Experte für Onlinekommunikation

Das Programm entwickelten die Teilnehmenden wie bei Barcamps üblich selbst. Gerne geben wir einen Einblick in unsere Learnings des Tages.

Ein Überblick über die Sessions, die während des Cosca21 stattfanden.

Blended Onboarding – die optimierte Einarbeitung von neuen Mitarbeiter:innen mit Hilfe von Online-Kursen 

Die große Herausforderung in der Einführung neuer Mitarbeiter:innen in das Alltagsgeschäft liegt häufig in der Zeit- und Ressourcenknappheit eines Betriebes. Laura Evers, Marketing Manager bei blink.it zeigte in ihrer Cosca-Session, dass ein digitaler Informationstransfer langfristig aushelfen kann. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass Kolleg:innen zeit- und ortsunabhängig geschult werden können. Auch lässt sich ein digitaler Wissenspool immer wieder aufrufen und bietet eine Informationsquelle, nicht nur für Neueinstellungen sondern auch für Weiterbildungen der bestehenden Mitarbeiterschaft. Der Ansatz des “Blended Onboarding” verbindet den persönlichen Vor-Ort-Austausch mit Online-Kursen und Online-Wissensplattformen zur Einarbeitung der neuen Mitarbeitenden. Dabei müssen Faktoren einer guten Einarbeitung aufgegriffen und auch digital umgesetzt werden. Hierzu zählen zum Beispiel der Kontakt und Austausch mit einer festen Ansprechperson und eine individuelle Unterstützung bei Problemen und Fragen. Online-Tools und -Meetings können zudem den sozialen zwischenmenschlichen Austausch herstellen und die Integration im Team erleichtern. Dies gilt vor allem für Unternehmen, die an mehreren Standorten vertreten sind.

Einen digitalen Wissenspool zu erstellen bedeutet einen hohen Erst-Aufwand. Das bestehende Wissen im Unternehmen in schriftlicher Form, oder mittels anderer Formate, wie Video- oder Ton-Aufnahmen, festzuhalten benötigt Zeit. Je allumfassender die Wissenssammlung dabei mit Inhalten gefüllt wird, desto effektiver kann diese eingesetzt werden. Dabei geht es um allgemeines Wissen (Wo reiche ich meinen Urlaub ein?) bis hin zu themen-, bzw. abteilungsspezifischem Wissen. So kann jedem neuen Mitarbeitenden ein passendes Wissens-Paket zugeschnürt werden. Die Einbeziehung und Motivation der bestehenden Belegschaft ist dabei ausschlaggebend, um die Wissensinhalte möglichst verständlich und detailreich zu gestalten. Hier helfen Templates und Schulungen der Mitarbeiter:innen. Zudem ist auch die Unterstützung und Priorisierung der Geschäftsführung an sich erfolgsentscheidend. Entscheidet sich ein Unternehmen dafür einen digitalen Wissenspool zu erstellen, müssen Kapazitäten eingeplant und die Inhaltserstellung in den Arbeitsalltag integriert werden.

Aufbau eines organischen LinkedIn-Netzwerks

Wie lässt sich ein LinkedIn Netzwerk organisch und schnell aufbauen? Teilnehmer:innen des Cosca arbeiteten in der Session von Irene Michl drei Empfehlungen heraus.

  • Regelmäßige Postings in hoher Frequenz (täglich, bzw. mehrmals die Woche) steigern die Sichtbarkeit auf der Plattform. Um die eigenen Ressourcen hierfür zu schonen, lassen sich zum Beispiel einzelne Artikel oder der eigene Newsletter in kleinere Häppchen aufteilen. So kann der bestehende Content relativ einfach über mehrere Postings ins Netzwerk gestreut werden. Einblicke und „Geschmacksproben“ aus dem Arbeitsalltag stoßen dabei in der LinkedIn-Community auf besonderes Interesse.
  • Es sollte Zeit in die Erstellung des eigenen Profiles gesteckt werden. Denn nicht nur das eigene Profilbild prägt den ersten Eindruck der Leser:innen. Ein Slogan und/oder eine direkter „Call to action“ kann Besucher:innen von der fachlichen Ausrichtung und dem Mehrwert eines Profiles überzeugen. Auch können Videos und ein „Über mich“-Bereich das Profil mit Persönlichkeit anreichern. 
  • Initiative zeigen und ein aktives Kommunikationsverhalten auf LinkedIn leben. Fördern Sie einen aktiven und persönlichen Dialog. Auf LinkedIn vernetzen sich in erster Linie Menschen untereinander. Der persönliche Austausch kann zum Beispiel direkt bei einer Vernetzungsanfrage geschehen. 

Das Cosca inspiriert mich, Content Marketing aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Gerade die geteilten Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis geben mir immer wieder neue Ideen und Motivation.

Isabelle Bickham, Mittelstand 4.0 – Kompetenzzentrum Kommunikation

Social-Media-Content für B2B

Unternehmen verfolgen vielfältige Ziele in ihrer Social-Media-Kommunikation. Oft geht es dabei nicht direkt um Absatzziele. Wichtig sind zum Beispiel auch der Aufbau von Bekanntheit und Image eines Betriebes, oder die langfristige Kundenbindung. Social-Media-Kommunikation zeigt sich in diesen Fällen nicht als Verkaufsgespräch. Vielmehr geht es darum, Vertrauen und eine eigene Community aufzubauen, die eigene Marke in das Bewusstsein der Zielgruppe zu bringen und diese mit positiven Emotionen aufzuladen.

Eine erprobte Methode dafür ist, die Mitarbeitenden selbst in das Marketing einzubeziehen und diese als Markenbotschafter:innen in der Kommunikation einzusetzen. Sie bilden auf ganz persönliche Art und Weise eine Brücke zwischen der Kundschaft und dem Unternehmen. Denn die repräsentierende Einzelperson steht im Vordergrund, deren Expertise und Wissen und nicht ein abstraktes Unternehmen. Gerade im B2B-Geschäft sind Entscheidungsprozesse außerordentlich komplex und die Entscheider:innen suchen nach Problemlösungen. Hier spielen Hinweise zur Kompetenz möglicher Geschäftspartner:innen, aber auch emotionalen Bindungen und Vertrauen eine Rolle. Denn auch in der B2B-Kommunikation gilt, dass Menschen immer noch am liebsten mit anderen Menschen kommunizieren. Einem unpersönlichem Unternehmen zu vertrauen fällt den meisten Menschen schwer. Da kann ein LinkedIn- oder Instagram-Profil eines Mitarbeitenden einen tieferen und authentischen Eindruck in den Arbeitsalltag und in die Erfolgsgeschichten des Unternehmens geben. 

Für diese Art der Unternehmenskommunikation empfiehlt es sich, Mitarbeiter:innen zu sensibilisieren und weiterzubilden. Denn Ghostwriter, also externe Dienstleiter, die in der Rolle der Mitarbeiter:innen texten, fallen oft als nicht authentisch auf. Besser ist deshalb, die eigenen Mitarbeiter:innen zur Kommunikation zu befähigen. Stammtische zum Austausch sowie Templates und praktische Unterstützungen (z.B. bei den Profilbildern) helfen dabei, die Mitarbeiter:innen bei  der Kommunikation zu unterstützen. 

Ein Wort zur technischen Umsetzung des Cosca

Das Content Strategy Camp fand dieses Jahr zum zweiten Male online statt. Wichtig war dem Organisations-Team, den Charakter eines Barcamps beizubehalten: Ein freier Austausch unter den Teilnehmenden und Möglichkeiten zum Netzwerken. Die Lösung wurde in der Plattform Gathertown gefunden. Alle Teilnehmenden konnten sich einen Avatar kreieren und sich frei durch verschiedene Räume bewegen. Auch standen abgegrenzte Bereiche für private Gespräche zur Verfügung. Durch die interaktive Plattform konnte der Geist des Barcamps gut auch online  umgesetzt werden.

Abschluss-Selfies des Cosca21

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