Digitalisierung: Warum früher nicht alles besser war

Change Management

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29. Januar 2019 | Von Özkan Canel Altintop

Sie kennen diesen Satz: „Früher war alles besser“. Versetzen wir uns also in das Jahr 1990: Sie wollen einen Tisch in einem Restaurant reservieren, ein Hotelzimmer buchen oder eine Reise planen. Sie müssen anrufen oder persönlich vorbeigehen – und das zu den Öffnungszeiten. Heute haben Sie ganz andere Möglichkeiten.

Die Frage ist nun, war früher alles besser? Zugegeben: Das geschilderte Szenario eignet sich nicht wirklich, um früher mit heute zu vergleichen. Tatsache ist, dass wohl jede Generation diesen Satz kennt. Was wir jedoch wissen ist, dass wir heute auf vielfältige Weise Angebote einholen können. Wir können Produkte und Firmen bewerten, wir können einen Tisch auf der Internetseite des Restaurants oder auf Instagram reservieren oder wir schauen nach Urlaubszielen ganz bequem auf dem Laptop – und zwar, wann immer wir Zeit dazu haben.

Digitalisierung verändert nicht nur die Gesellschaft

Und die Firmen? Sie können sich nicht einfach unsichtbar machen. Sie müssen auf die Kunden eingehen, sie müssen im Internet gesehen werden und sie sind auf positive Bewertungen angewiesen.

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Sie können vieles schaffen, haben aber oft wenig Mittel und Personal, um sich weiter für die Zukunft zu rüsten. Kein Wunder also, dass gerade hier die Digitalisierung nur langsam vorankommt. Die Digitalisierung verändert die Gesellschaft und damit zum Beispiel auch die Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Kunden und Kundinnen oder die Arbeitswelt. Nicht selten entstehen deswegen Ängste und Skepsis bei Beschäftigten. Allerdings sind auch Personen in den Chefetagen oft verunsichert und überfordert. Sie müssen den Betrieb den Veränderungen anpassen, die Mitarbeiter/-innen motivieren und neue Prozesse entwickeln.

Chancen der Digitalisierung ergreifen

Dabei bietet die Digitalisierung, gerade auch für diese Betriebe, vielfältige Chancen. Kundenwünsche können schneller berücksichtigt werden, Produkte bekommen im Internet größere Reichweite oder Bestellungen kommen ganz bequem elektronisch über ein Formular. Es entstehen ganz neue Beziehungen zur Kundschaft, aber auch zu Mitarbeiter/-innen und Geschäftspartner/-innen.

Und wie können kleine und mittlere Unternehmen den digitalen Wandel am besten angehen? Das haben sich Hochschul-Experten/-innen und Politiker/-innen überlegt. Entstanden ist so die Idee für unser Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation, dessen Gründung Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Rahmen der Initiative Mittelstand-Digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) kürzlich verkündete.

Wir unter­stützten kleine und mittlere Unternehmen dabei, Wissen rund um Veränderungsmanage­ment und Kommunikation im eigenen Betrieb aufzubauen und aktiv einzusetzen. Die Philosophie dabei: Digitalisierung ist kein reines Technologiethema. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Es geht um Unter­nehmenskultur, Kommunikation, Vertrauen in Technologie und um Innovationsfähigkeit, um die Zukunft der Betriebe zu sichern.

Schritt für Schritt in die digitale Zukunft

„Digitale Ver­änderungen beginnen im Kopf. Darum ist es wichtig, Personen in Führungspositionen und Mitarbeiter/-innen, aber auch Kundschaft und Lieferanten/-innen mit ihren Anforderungen und Bedürfnissen zum Ausgangspunkt der Digitalisierung zu machen. Wir wollen mittelständischen Unternehmen entsprechende Instrumente an die Hand geben“, sagt Prof. Dr. Thomas Thiessen, der die Arbeit im Kompetenzzentrum koordiniert.

Wird die Zukunft denn so besser? Das wissen wir nicht. Was wir wissen ist, dass Veränderungen meist besser funktionieren, wenn man sie gemeinsam umsetzt. Und wir sehen gute Chancen für eine gute Zukunft von Unternehmen, die sich mit Mut Schritt für Schritt auf die Veränderungen einstellen und ihre Digitalisierung aktiv gestalten. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation teilt sein Wissen zu diesem Zweck deutschlandweit und kostenlos mit allen interessierten Betrieben, Führungskräften und Multiplikatoren. Unser Motto: „Gelassen und mutig in die Digitalisierung“.

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