Big Data bietet Chancen für KMU

In vielen Unternehmen sammeln sich viele Datenmengen an, die nicht mit herkömmlichen Mitteln ausgewertet werden können.

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Der im Internet und in den Unternehmen große Datenberg wird als Big Data beschrieben


20. Februar 2019 | Von Beate Deska

Durch die Digitalisierung sind Themen wie Big Data nicht nur für Großunternehmen relevant. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können von der Analyse der im eigenen Unternehmen vorhandenen Daten profitieren. Welche Vorteile bringen Big Data und Smart Data für Unternehmen und wie können sie sinnvoll genutzt werden?

Big Data: Daten bieten großen Mehrwert

Unternehmen produzieren jeden Tag große Mengen an Daten. Diese Daten sind oft sehr heterogen und entstehen aus einer Kombination aus Software und Hardware. Des Weiteren gibt es je nach Ausgangssystem unterschiedliche Datenformate. Daten entstehen in der Planung, Konstruktion und Fertigung von Produkten, sowie in deren Lagerung, Auslieferung sowie dem Vertrieb und dem Versand. Weitere Daten kommen in den Bereichen Marketing, Personal und der Finanzwirtschaft zustande.

Bislang war das Sammeln und das zielgerichtete Analysieren dieser unterschiedlichen Daten sowohl technisch als auch organisatorisch eine herausfordernde Aufgabe, weshalb die möglichen Optimierungspotenziale dieser „Datenschätze“ von den meisten Unternehmen nicht genutzt wurden. Dies betraf vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, denen es an den entsprechenden personellen als auch finanziellen Ressourcen fehlte. Großunternehmen hingegen nutzen diese Potenziale oft, um durch die Analyse von Daten (Business Intelligence) nutzenbringende Informationen zur Optimierung von zum Beispiel Fertigungs-, Logistik- oder Vertriebsprozessen, zu gewinnen.

Chancen für KMU durch neue Konzepte

Mit Big Data Technologien können Unternehmen versteckte Muster und Informationen erkennen und auf dieser Basis erfolgsrelevante Entscheidungen treffen. Hierbei ergibt sich die Chance das Unternehmen effizienter zu führen und Produkte und Services besser an die Bedürfnisse der Kunden/-innen auszurichten bzw. diese stärker zu personalisieren. So können in den Bereichen Marketing oder Vertrieb mit Hilfe der Datenanalyse passgenauere Absatzprognosen erstellt oder die Preisgestaltung optimiert werden, um innovative Modelle für zum Beispiel für Wartungsdienstleistungen oder neue Kundendienstservices zu entwickeln.

Als Big Data bezeichnet man große Mengen an Daten, die Konsumierende, Anwendende und Unternehmen täglich produzieren.

In diesem Zusammenhang kann Big Data auch dabei helfen, Systeme intelligenter zu machen bzw. präventive Konzepte unter anderem durch die Auswertung von Maschinendaten zu realisieren. So lassen sich vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Maschinenausfällen und dem Stillstand von Anlagen umsetzen. Solche Modelle der „vorausschauenden Wartung“ lassen sich heute schon bei KMU realisieren. Die Unternehmen werden dabei in die Lage versetzt, den Status von Maschinen in Echtzeit abzufragen und auszuwerten, um Wartungsarbeiten so zu terminieren, dass Produktionsausfälle vermieden werden. Diese Verfahren basieren auf den gesammelten Leistungsdaten der Maschinen, die nach vorgegeben Algorithmen ausgewertet und beurteilt werden. Nutzen KMU solche Optimierungspotenziale nicht, vergeben sie die Chance auf die Verbesserung ihrer Abläufe bzw. die Entwicklung neuer, am Kunden ausgerichteter Produkte und Services.

Big Data = Smart Data?

Viele KMU setzen den Begriff Big Data wortwörtlich um und gehen davon aus, dass zur Nutzung der Optimierungsmöglichen der Datenanalyse diese tatsächlich in sehr großen Mengen vorhanden sein könnten. Dabei können auch viele kleine Mengen an Daten nutzbringend sein; diese müssen dann allerdings sinnvoll kombiniert werden bzw. in den richtigen Zusammenhang gebracht werden. Hierbei kommt es darauf an, Muster oder Verbindungen durch die Datenanalyse zu gewinnen, die dann in der Auswertung Hinweise für mögliche Optimierungen in den Unternehmensprozessen geben. Bei diesem „Smart Data“-Konzept geht es nicht nur um die Analyse der IT-Daten, sondern auch um die Berücksichtigung weiterer Daten. So können die Erfahrungen der MitarbeiterInnen in Kombination mit den technischen Auswertungen wertvolle Hinweise auf bislang nicht erkannte Wirkungszusammenhänge bei Fehlfunktionen von Anlagen liefern. Diese Möglichkeiten bieten auch KMU große Potenziale, wertvolle Erkenntnisse aus den im Unternehmen vorhandenen Datenmengen zu gewinnen. Verzichten KMU auf derartige Möglichkeiten, verschenken sie unternehmerische Möglichkeiten und auch Zukunftschancen.

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